Angst.
Das Schaudern, wenn du nachts alleine in der Dunkelheit spazierst. Der Respekt vor Tieren und Naturgewalten. Das Hochschrecken, wenn ein unerwartetes Geräusch an dein Ohr dringt … fast wie ein scheues Wildpferd, das die Welt erst einmal erkunden muss und dessen Vertrauen man sich geduldig erarbeitet.
Wenn du das Abenteuer des Lebens nicht aus Büchern lernen sondern selbst eine Rolle darin spielen möchtest: Gehe raus und stelle dich deinen Ängsten.
Wenn die Neugierde größer ist, als die Angst, tust du das bestimmt bereits.
Doch ein großer Teil unserer Gesellschaft stellt sich tot. Metaphorisch gesprochen natürlich.
Es ist die Angst, die viele von uns steuert.
Woher kommt die Angst?
Unsicherheit keimt auf, wenn wir uns einer Situation nicht gewachsen fühlen und etwas Unbekanntes bevorsteht. Besonders, wenn wir etwas kontrollieren wollen, dass sich schlichtweg nicht kontrollieren lässt.
So viele Prognosen wir für Wirtschaft, Wetter und Politik anstellen: Der tatsächliche Lauf der Dinge erschließt sich dir Moment für Moment.
Deshalb haben sich viele von uns einen goldenen Käfig gebaut. Egal ob es sich um eine alte Couch oder ein schönes Schloss handelt. Käfig bleibt Käfig. Er mag zwar nach außen hin glitzern, aber nach innen hin schlägt die Angst ihre Schatten.
Fürchte nichts und niemanden. Das Teuerste in dir kann durch nichts und niemanden leiden.
~ Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller
Die Angst schlägt ihre Schatten auf etwas, dass die Denker der Antike Psyche nannten. Das Wort leitet sich aus dem altgriechischen Wort für Atem ab und bezeichnete den Lebenshauch. Die Lebendigkeit, die jedem Tag das Tüpfelchen auf dem i gibt und uns erschöpft und zufrieden ins Bett fallen lässt.
Das Problem ist nicht, dass wir es nicht könnten. Das Problem ist, dass wir es nicht müssen!
Das Essen wird fix fertig vor die Haustür geliefert. Doch von Landwirtschaft verstehen wir nichts und die Jagd wird verurteilt.
Die Kleidung kommt von großen Modeketten. Doch wer es produziert hat interessiert nicht und flicken ist was für Omis.
Das Haus lässt sich fix fertig bestellen und alle Reparaturen werden vom Handwerker bewerkstelligt.
Heute können wir sogar in fremde Welten eintauchen, ohne nur einen Fuß vor die Türe zu setzen.
Das ist ein großer Wissensgewinn und kann durchaus unterhaltsam sein. Doch lebendig fühlt man sich nach einer Woche Extreme-Couching höchstens während einer eiskalten Dusche.
Egal wie spannend die Filme, Bücher und Recherchen sind hinterlassen sie den bittersüßen Geschmack von ungelebtem Leben.
Für manche ist das nur eine kleine Lücke, die sich mit gutem Essen und einer Flasche Wein schnell schließen lässt.
Wieder anderen fehlt etwas. Ihre Neugierde ist nicht so leicht gestillt. Sie wollen sich ihr eigenes Bild machen.
Die Frage ist, was am Ende stärker wiegt: Angst oder Entdeckerdrang.
Die Macht der Verlustangst
Wer Geld hat, hat keine Sorgen. Außer, das viele Geld wieder zu verlieren.
Alles ist heute möglich gegen dein Einwurf kleiner Münzen und großer Scheine. Aber die Sicherheit, nach der viele trachten, ist nicht käuflich.
Je mehr wir in unserem Besitz ahnen, desto mehr fürchten wir, es wieder zu verlieren.
Studien zufolge ist diese Angst größer als jene vor Terror oder Krankheit. Zwar nimmt die Zahl der Reichen zu, doch trotzdem wird die Gruppe derjenigen immer kleiner, die unbekümmert mit ihrem Vermögen leben. In Umfragen bezeichnet sich nur jeder siebte als sorgenfrei. Eine deutsche Studie aus 2014 besagt, dass die größten Ängste jene vor steigender Steuerlast und steigender Lebenserhaltungskosten sind. Wohlhabende Österreicher haben den Zahlen zufolge mehr Angst um ihr Geld als Vermögende aus Deutschland und die verhältnismäßig risikofreudigen Schweizer.
Besitz kann ein falsches Gefühl von Sicherheit bewirken und lähmend wirken.
»Früher dachte ich: Wer reich ist, der ist auch sorgenfrei – aber weit gefehlt«, sagt der Soziologe Thomas Druyen. Der ehemalige Private-Banking-Experte ist mittlerweile einer der renommiertesten Reichtums- und Vermögensforscher. Seine Studien belegen: Angst und Panik regieren die Welt der Millionäre.
Ökonomen haben auch statistisch untersucht, wie sich die Menschen nach Finanzkrisen politisch entscheiden: Aus Angst vor dem Zusammenbruch profitieren meist rechte Kräfte. Ähnliche Ergebnisse zeigte heuer die Angst für Flüchtlingswellen.
Diese Sorgen lähmen. Sie bauen Stück für Stück die Stäbe des goldenen Käfigs, in dem wir um unser Hab fürchten.
Die Sehnsucht nach Sicherheit treibt viele Entscheidungen an, die wir so nie treffen würden. Sie orientieren sich allein am Erhalten und Vermehren des Geldes und Eigentums.
Geld schenkt eine Illusion von Sicherheit.
Der Verlust unseres größten Geschenks, unserer Lebendigkeit, scheint da weit weniger beängstigend.
Vertrauen: Das rettende Gefühl.
Zu viel Angst belastet uns, zu wenig macht träge.
Das Mittelmaß zwischen Angst und Furchtlosigkeit unterstützt dich auf dem Weg, fremdes zu entdecken, nie Gekonntes oder Gekanntes zu erkunden.
Ohne Angst wäre die Menschheit wohl längst an Waghalsigkeit erstickt. Doch sosehr die Angst uns hemmen mag, in manchen Momenten ist sie ein Turbo-Treibstoff. Immerhin erhöht sie deine Aufmerksamkeit und setzt Power-Hormone frei.
Du brauchst die Angst also nicht zu bekämpfen. Schließe Freundschaft mit ihr.
Angst + Vertrauen = Mut
Was die Angst braucht ist ein Gegengewicht: Vertrauen in dich selbst und eine gute Portion Urvertrauen in das Leben.
Du musst nicht gleich aus dem Flugzeug springen.
Ich rede jetzt nicht von großen Sprüngen wie Skydiven oder Tech-Diving. Du kannst deinen Mut auch in verhältnismäßig risikofreien Hobbies herausfordern:
Anstatt Fallschirmspringen zu gehen habe ich zum Beispiel mal einen Ausflug in den Windtunnel gemacht. Unvergleichlich und absolut empfehlenswert:
Im Yoga zeigt sich die Angst spätestens dann, wenn wir die Schwerkraft auf die Probe stellen. Inversions wie der Handstand oder AcroYoga sind der Kickstartet für Angst.
Die Angst vor der Angst
Viele Yogis hätten große Lust, die Welt auf den Kopf zu stellen… würde sich aber niemals für ein Handstand-Seminar oder einen AcroYoga Workshop anmelden.
Warum? – Sie haben bereits zu große Angst vor der Angst. Sie setzen sich gewissen Situationen gar nicht aus, weil sie fürchten, sich zu fürchten.
Doch nur weil das bisher so war, heißt das nicht, dass es immer so sein muss.
Frage mal beim Yoga Studio deines Vertrauens nach AcroYoga- und Inversion-Seminaren.
Bei YOMA gibt es immer wieder Seminare und Workshops zum Thema. Melde dich hier für den Newsletter an und bleibe am neusten Stand.
Es gibt tausend Wege seinen Ängsten auf sicherem Wege ins Auge zu blicken. Hier noch ein Erlebnis, die ich nie vergessen werde:
Sport ist nicht so dein Ding? – Nimm dir eine Stunde Zeit und finde heraus, was du schon immer verwirklichen wolltest und dir nie zugetraut hast. Falls du nicht weißt, wo du anfangen kannst findest du hier einen Mini-Leitfaden für deine Brainstorming-Session:
5 Fragen, mit denen du deine Angst auf den Prüfstand stellst.
Gehe eiskalt duschen und wasche dir all deine Ängste und Sorgen von Kopf und Schultern.
Danach stelle dir folgende Fragen:
1. Was würdest du tun, wenn alles möglich wäre? Oder: Was möchtest du geschaffen haben, wenn bald deine letzte Stunde schlägt? ~ Wenn du ein flaues Gefühl im Bauch spürst bist du auf der richtigen Spurt.
2. Frage dich: Willst das wirklich DU? Machmal eifern wir Ideen nach, um anderen nachzueifern oder zu gefallen. Dein Weg hat nichts mit den Erwartungen anderer zu tun. Dein Weg darf ein Gefühl von positiver Aufregung und Nervosität hervorrufen.
3. Was ist das schlimmste, das allerschlimmste, das passieren kann, wenn du diesen Weg einschlägst. Frage dich noch einmal: Willst du das WIRKLICH tun?
4. Bist du bereit, das Risiko einzugehen und zu dem Ergebnis zu stehen?
5. Manifestiere deinen Traum in dem du hier ein Kommentar hinterlässt und die Gedanken niederschreibst.
Ready. Set. Go!
Weil dich das Thema interessiert ein weiterer Lesetipp: Einen Artikel zum Thema Mut und Leichtigkeit findest du hier.